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Leserbrief „Die Vergleichbarkeit hinkt im Kern“

Stefan Klingbeil

Leserbrief für die Kreiszeitung

 

In letzter Zeit hat die so genannte AfD in Verden vermehrt Leserbriefe an die Kreiszeitung geschrieben. Stefan Klingbeil, der Vorsitzende der Linken im Nachbarkreis Rotenburg hat deswegen einen Leserbrief als Antwort geschickt, den die Kreiszeitung am 14. November abdruckte.

„Bei vielen steigt die Existenzangst“, Leserforum, 7. November.
Angst verbreiten Populisten und nicht diejenigen, die aktuell versuchen, insbesondere die anfälligsten Mitglieder unserer Gesellschaft durch zeitlich begrenzte Einschränkungen des öffentlichen Lebens zu schützen. Sorgen offenbart Herr Sievert nicht, indem in seinem Leserbrief von „Entmündgung“, „offener Verachtung der Bürger“ und „Amtsanmaßung“ schreibt und damit eigentlich meint, dass die amtierende Regierung angeblich in totalitären Züge durchregiert, als wäre das demokratische System außer Kraft gesetzt. Wohl- gleich Herr Sievert wenige Zeilen später schreibt, dass die Gerichte dann doch noch funktionieren – noch, so wie er mahnend formuliert, noch. Hallo, Angst.
Verunsicherung zeigen Menschen, die sich mit Worten wie „seltsamerweise“, „möglicherweise“ und „scheint nicht zu zählen“ ausdrücken und damit offenbaren, dass sie eigentlich keine schlüssige Erklärungen für die derzeitigen Vorgänge haben. Das ist okay, aber dann sollte Herr Sievert dies auch so offen benennen, anstatt mystische Wortspiele zu benutzen.
Unwahrheiten verbreiten Menschen, die Grippeviren mit denen von Covid-Viren vergleichen und unter diesem Fehler dann gesundheitspolitische Reaktionen in Frage stellen.
Wer Äpfel und Kartoffeln vergleicht, kann letztlich nicht verstehen, warum so unterschiedlich gehandelt wird. Die Vergleichbarkeit hinkt im Kern. Seit eh und je muss man solchen Äußerungen entgegen halten und respektabel, aber deutlichst erwidern: „Red’ doch keinen Quatsch“.
Politisch agieren Menschen, die in einem Leserbrief Redebeiträge aus der Augst von Hayek-Gesellschaft heranziehen. Einer Stiftung, die die Privatisierung möglichst vieler gesellschaftlicher Bereiche propagiert. Dass Kritik geübt wird an Gesellschaftsmodellen, die soziale Gerechtigkeit anstreben, kann hier nun wirklich nicht wundern.
Deutlichst aufpassen muss der/die Leser*in allerdings, wenn solche Gesellschaften dann doch mal Stimmen mit einer sehr engen nationalen Brille zu Wort kommen lassen. So wie die zahlreichen Rechtsaußenfunktionäre der neoliberal Alternativlosen Partei, die Mitglieder eben jener Hayek-Stiftung sind und damit für Streit sorgen.
Denn gerade solche Vertreter*innen vermengen mit Vorliebe Kritik an allen Wirtschaftsmodellen die links vom Neoliberalen liegen und paaren das mit einem Hass gegenüber demokratischen Institutionen einer grundlegend vielfältigen Gesellschaft.
Dabei nutzen jene Rechtsaußenkräfte populistische Mittel wie mystisch-formulierte Verunsicherungen, der Verbreitung von offensichtli- chem Quatsch, das Schüren von Angst und das Ganze gespickt mit wohl dosierter politischer Agitation.

Stefan Klingbeil

Vorsitzender der Linkspartei im Landkreis Rotenburg

Nachrichten aus dem Kreisverband

Leserbrief „Die Vergleichbarkeit hinkt im Kern“

Stefan Klingbeil

Leserbrief für die Kreiszeitung

 

In letzter Zeit hat die so genannte AfD in Verden vermehrt Leserbriefe an die Kreiszeitung geschrieben. Stefan Klingbeil, der Vorsitzende der Linken im Nachbarkreis Rotenburg hat deswegen einen Leserbrief als Antwort geschickt, den die Kreiszeitung am 14. November abdruckte.

„Bei vielen steigt die Existenzangst“, Leserforum, 7. November.
Angst verbreiten Populisten und nicht diejenigen, die aktuell versuchen, insbesondere die anfälligsten Mitglieder unserer Gesellschaft durch zeitlich begrenzte Einschränkungen des öffentlichen Lebens zu schützen. Sorgen offenbart Herr Sievert nicht, indem in seinem Leserbrief von „Entmündgung“, „offener Verachtung der Bürger“ und „Amtsanmaßung“ schreibt und damit eigentlich meint, dass die amtierende Regierung angeblich in totalitären Züge durchregiert, als wäre das demokratische System außer Kraft gesetzt. Wohl- gleich Herr Sievert wenige Zeilen später schreibt, dass die Gerichte dann doch noch funktionieren – noch, so wie er mahnend formuliert, noch. Hallo, Angst.
Verunsicherung zeigen Menschen, die sich mit Worten wie „seltsamerweise“, „möglicherweise“ und „scheint nicht zu zählen“ ausdrücken und damit offenbaren, dass sie eigentlich keine schlüssige Erklärungen für die derzeitigen Vorgänge haben. Das ist okay, aber dann sollte Herr Sievert dies auch so offen benennen, anstatt mystische Wortspiele zu benutzen.
Unwahrheiten verbreiten Menschen, die Grippeviren mit denen von Covid-Viren vergleichen und unter diesem Fehler dann gesundheitspolitische Reaktionen in Frage stellen.
Wer Äpfel und Kartoffeln vergleicht, kann letztlich nicht verstehen, warum so unterschiedlich gehandelt wird. Die Vergleichbarkeit hinkt im Kern. Seit eh und je muss man solchen Äußerungen entgegen halten und respektabel, aber deutlichst erwidern: „Red’ doch keinen Quatsch“.
Politisch agieren Menschen, die in einem Leserbrief Redebeiträge aus der Augst von Hayek-Gesellschaft heranziehen. Einer Stiftung, die die Privatisierung möglichst vieler gesellschaftlicher Bereiche propagiert. Dass Kritik geübt wird an Gesellschaftsmodellen, die soziale Gerechtigkeit anstreben, kann hier nun wirklich nicht wundern.
Deutlichst aufpassen muss der/die Leser*in allerdings, wenn solche Gesellschaften dann doch mal Stimmen mit einer sehr engen nationalen Brille zu Wort kommen lassen. So wie die zahlreichen Rechtsaußenfunktionäre der neoliberal Alternativlosen Partei, die Mitglieder eben jener Hayek-Stiftung sind und damit für Streit sorgen.
Denn gerade solche Vertreter*innen vermengen mit Vorliebe Kritik an allen Wirtschaftsmodellen die links vom Neoliberalen liegen und paaren das mit einem Hass gegenüber demokratischen Institutionen einer grundlegend vielfältigen Gesellschaft.
Dabei nutzen jene Rechtsaußenkräfte populistische Mittel wie mystisch-formulierte Verunsicherungen, der Verbreitung von offensichtli- chem Quatsch, das Schüren von Angst und das Ganze gespickt mit wohl dosierter politischer Agitation.

Stefan Klingbeil

Vorsitzender der Linkspartei im Landkreis Rotenburg